Alois Mock wird in Euratsfeld geboren
Seine Eltern beschließen, den 13-jährigen Alois Mock ins Stiftsgymnasium nach Seitenstetten zu schicken. Belastungen wie der tägliche weite Fußmarsch zur Schule fallen dadurch weg und die schulischen Leistungen verbessern sich schlagartig.
Alois Mock maturiert im Frühjahr in Seitenstetten. Seine Charakterisierung in der Maturazeitung seines Jahrgangs klingt fast prophetisch:
"Der Leiß ist Senior im KonviktIn Politik gewandt.
Er träumt davon, dass es ihm glückt
Zu retten unser Land.“
Alois Mock übersiedelt nach Wien und inskribiert an der Universität Jus. Hier findet er auch den Anschluss zu seiner späteren CV-Verbindung Norica.
Mock beginnt im Zuge der Ungarn-Krise als Fachschaftsleiter spontane Hilfslieferungen für die ungarische Bevölkerung zu organisieren. Dazu wird ein studentisches Hilfskomitee gegründet, das die Aktivitäten koordiniert.
Mit seiner Promotion zum Dr. juris beendet Mock sein Studium an der Uni Wien.
Mock bewirbt sich erfolgreich für ein Stipendium am Europäischen Zentrum der Johns Hopkins Universität in Bologna.
Als er in den Weihnachtsferien nach Österreich kommt, berichtet er im Unterrichtsministerium von seinen Eindrücken und bedankt sich für das Stipendium. Der Minister ist so überzeugt, dass er ihm eine Tätigkeit anbietet.
Mock tritt seinen Dienst im Bildungsministerium an. Zu seinen Tätigkeiten zählen u.a. allgemeine und legislative Hochschulangelegenheiten, die Beziehung zur Hochschülerschaft und Reisekostenzuschüsse.
Im Zuge seiner beruflichen Tätigkeit begegnet Mock erstmals seiner späteren Frau. Die junge Lehramtsstudentin Edith Partik bewirbt sich um einen Zuschuss für einen Auslandsaufenthalt.
Mock geht für ein halbes Jahr nach Brüssel, wo er erstmals mit den Gremien und Institutionen der EG in Berührung kommt und viele Kontakte knüpfen kann.
Nach einem Wechsel vom Unterrichtsministerium ins Bundekanzleramt, kann sich Mock einen der vom BKA zu besetzenden Auslandsposten bei der Österreichischen Delegation der OECD in Paris sichern.
Alois Mock heiratet seine Frau Edith in der Ruprechtskirche in Wien.

Mock wird von Paris nach Wien geholt und wird nach einer Probezeit schließlich Mitglied des Kabinetts von Josef Klaus.
Der erste Aufstieg: Mock folgt Karasek als Kabinettchef nach. Eine große Herausforderung, da er bis zur Rückkehr seines Kollegen Thomas Klestil aus der Sektion für wirtschaftliche Integration in Washington auch noch die Referentenaufgaben wahrnehmen muss.
Nach einiger Zeit als Verbindungsmann des Kanzlers ins Außenamt gehört Mock ab sofort zum Ausschuss für Internationale Beziehungen unter dem Vorsitz von Außenminister Kurt Waldheim.
Mock tritt auf Anraten seiner Freundes Josef Taus dem ÖAAB, und somit der ÖVP, bei.
Nach dem Rücktritt von Piffl-Percevic wird Mock mit nur 35 Jahren von Bundespräsident Franz Jonas zum neuen Unterrichtsminister angelobt.
Nach der Wahlniederlage, und der folgenden SP-Minderheitsregierung, zieht Mock in den Nationalrat ein, wo er künftig dem Außenpolitischen Ausschuss und dem Unterrichtsausschuss im Nationalrat angehört.
Mock lässt sich im Frühjahr als Bürgermeisterkandidat seiner Heimatgemeinde aufstellen. Dank seiner Eigenschaft, persönliche Begegnungen und Gespräche mit der Bevölkerung zu suchen, gewinnt er diese Wahl.
Nachdem Alfred Maleta schon im Vorjahr seinen Rücktritt bekanntgab, wird Mock am Bundestag in St. Pölten zum neuen ÖAAB-Obmann gewählt.
Mock bringt auf der Bundeskonferenz in Klagenfurt ein grundsätzliches sozial- und familienpolitisches Forderungspaket ein. Diese sogenannten Klagenfurter Beschlüsse geben dem ÖAAB erstmals ein politisches Profil.
Nachdem Stephan Koren zum Präsidenten der Nationalbank ernannt wurde, wird Alois Mock zum neuen ÖVP-Klubobmann gewählt.
Alois Mock wird beim außerordentlichen Bundesparteitag in der Wiener Stadthalle mit 97,5 % zum neuen ÖVP-Bundesparteiobmann gewählt.
Beim Reformparteitag präsentiert Mock seine Programmatik. Schwerpunkte sind u.a.: Stärkung der Familie, Fortentwicklung des Bildungssystems, Sicherung einer sozialen Marktwirtschaft und mehr direkte Demokratie.
Mock initiiert eine Volksbefragung gegen den Bau eines überteuerten und unzweckmäßigen Repräsentationsbaus, der UNO-City. Mit 1,3 Mio. Unterschriften das bis dato erfolgreichste Volksbegehren.
Durch das erfolgreiche Ergebnis der Volksbefragung beginnt für Mock eine Erfolgssträhne: angefangen bei den Nationalratswahlen am 24.4.1983 (mit 43,2 % kann erstmals die SPÖ-Absolute durchbrochen werden), über zahlreiche Landtags- und Kammerwahlen bis zur Bundespräsidentenwahl 1986.
Dank der großen Unterstützung Mocks, der die Vorwürfe der politischen Gegner gegen ÖVP-Kandidaten Waldheim entkräftet, wird Kurt Waldheim mit dem Rekordergebnis von 53,9 % zum Bundespräsidenten gewählt.
Die ÖVP erreicht bei den Nationalratswahlen 41,29 %, wobei nur rund 88.000 Stimmen auf den ersten Platz fehlten. Mock wird Vizekanzler und übernimmt das Außenministerium.
Die Regierung unter Kanzler Vranitzky und Vizekanzler Mock wird von Bundespräsident Waldheim angelobt.
Mock lässt die Einrichtung einer "Arbeitsgruppe für europäische Integration" genehmigen, die u.a. den EG-Beitritt vorbereiten soll.
Mock legt das "Europa-Manifest der ÖVP" (Ein Bekenntnis zur EG) beim Europa-Kongress in Wien zum Beschluss vor.
Alois Mock beschließt als Parteiobmann zurückzutreten, bleibt aber als Außenminister weiter in der Regierung und wird Ehrenparteiobmann.
Im Rahmen einer ausgedehnten Afrikareise besucht Mock die österreichischen Entwicklungsprojekte in Kenia, Ruanda und Angola. Am 30.Jänner wird in Ruhengeri, Ruanda, die "Dr.-Alois-Mock-Straße" eröffnet.
Josef Riegler wird am Bundesparteitag als Mock-Nachfolger zum neuen Parteiobmann gewählt. (Bereits am 24.April wurde er als Vizekanzler angelobt.) Mit fast 10 Jahren an der Spitze der ÖVP war Mock der längst dienende Parteiobmann.
Mock präsentiert bei der 4. Parteiführerkonferenz der IDU den Beschluss Österreichs (immerwährend neutrales Land) und stellt den Antrag auf Mitgliedschaft in der EG.
Alois Mock und sein ungarischer Amtskollege Gyula Horn durchschneiden bei Klingenbach den Eisernen Vorhang. Das Foto geht um die Welt und wird ein Symbol der Befreiung Osteuropas vom Kommunismus.

Nach dem Mauerfall in Deutschland am 9.November setzt Alois Mock ein weiteres Zeichen. Er durchtrennt mit seinem tschechoslowakischen Amtskollegen Jiri Dienstbier den Eisernen Vorhang zwischen den beiden Staaten beim Grenzübergang Höflein.
1990 folgt eine zehntägige Reise nach Indien, Thailand, Nepal und Bhutan. Hier geht es um Projekte u.a. im Bereich Wasserkraft, Forstwirtschaft und Tourismus. Im Rahmen dieser Reise trifft Mock auch Mutter Theresa in Kalkutta.
Mock setzt sich vermehrt für eine friedliche Konfliktlösung und eine demokratische Entwicklung in Jugoslawien ein. Er steht auch im Zentrum der Ereignisse als sich Slowenien und Kroatien für unabhängig erklären.
Während des gesamten Jahres setzt sich Mock für die Schaffung von Sicherheitszonen ein, die die Bevölkerung Bosniens schützen sollen. Diese werden schließlich im Mai 1993 geschaffen.
Der Europäische Rat beschließt in Edinburgh die Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen (beginnend ab 1. Februar 1993) mit Österreich. Mock wird von österreichischer Seite mit der Verhandlungsführung betraut.
Nach dem erfolgreichen Ende der Beitrittsverhandlungen in Brüssel ruft Mock (in Anspielung an Figls Staatsvertrags-Jubel): "Österreichs Weg nach Europa ist frei!"
Österreich tritt der EU bei.
Die tragende Rolle für den positiven Verhandlungsabschluss wird dabei Alois Mock zugesprochen, der sich schon jahrelang bei den Verhandlungen im Vorfeld für Österreich eingesetzt hat.
Auch alle Zeitungen freuen sich mit ihm und betiteln ihn u.a. als "Mr. Europe", "Verhandlungslöwe" oder "Held".

Alois Mock war erneut Abgeordneter zum Nationalrat
Alois Mock erhält viele Ehrungen. Zum Beispiel: Für seine Bemühungen um die Anerkennung Kroatiens und Sloweniens wird auf der kroatischen Insel Brac ein Denkmal für Mock enthüllt.
Alois Mock ist in Wien verstorben